Flüssiges Biomethan

Als alternativen Energieträger für die Spitzenlast nennen die Stadtwerke „Flüssiges Biomethan“. Die Verfahrensschritte zu dessen Herstellung sind im Schaubild unten schematisch dargestellt. Dabei steht jeder rote Pfeil für einen zusätzlichen Verfahrensschritt, der zusätzliche Energie kostet und den Wirkungsgrad verschlechtert.

Am Anfang steht eine Biogasanlage. Diese erzeugt mit Hilfe von Mikroorganismen durch die Vergärung von Bioabfällen und Energiepflanzen ein Gemisch aus Methan, CO2, Wasser und einigen Nebenbestandteilen, das sogenannte Biogas. Die Verwendung von Energiepflanzen wie Mais steht dabei nicht nur in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, sie erfordert im Allgemeinen auch fossile Energie für Düngung und Transport.

Das Biogas könnte entweder direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk zur Gewinnung von Strom und Wärme verbrannt werden. Oder es wird gereinigt, um das enthaltene Methan zu gewinnen. Dieses Bio-Methan könnte dann ins Erdgasnetz eingespeist werden.

Um das Bio-Methan aber zu verflüssigen, muss es auf -163 °C abgekühlt und auf dieser Temperatur gelagert werden. Die Verflüssigung ist sehr energieaufwändig, es geht allein in diesem Schritt 1/4 des Energieinhalts verloren. Dieses Flüssig-Methan kann dann (unabhängig vom Erdgasnetz) mit LKWs transportiert werden.

Abgesehen vom Energieaufwand erhöht auch jeder zusätzliche Verfahrensschritt das Risiko von Methan-Verlusten. Methan ist ein starkes Treibhausgas und etwa 28 Mal klimaschädlicher als CO2.

Aus diesen Gründen kommt Flüssig-Methan normalerweise nur dort zum Einsatz, wo der Leitungstransport nicht möglich ist: Mobile Anwendungen oder die Versorgung von Inselsystemen.

Fazit:

Da neben dem Standort Kranlöchl bereits vor wenigen Jahren eine Erdgasleitung (nach Gut Dietlhofen) verlegt wurde, ergibt die Verwendung von „flüssigem Biomethan“ hier überhaupt keinen Sinn. Es wäre energetisch günstiger den Gasanschluss zu nutzen und gegebenenfalls auf dem Papier Bio-Methan einzukaufen, das an anderer Stelle eingespeist wird. Der Hinweis auf das flüssige Bio-Methan ist offenbar reines Greenwashing, vermutlich wird es ein ganz normaler Gasbrenner, der die Hackschnitzel ergänzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssiges_Biomethan

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/biogasanlagen#einfuhrung

https://www.badenova.de/blog/vor-und-nachteile-von-biogas/